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/ EnigmA Amiga Run 1997 April / EnigmA AMIGA RUN 17 (1997)(G.R. Edizioni)(IT)[!][issue 1997-04][EAR-CD].iso / EARCD / docs / mags / gadget27.lha / AmigaGadget27 / AMIGA_Gadget < prev    next >
Text File  |  1996-11-10  |  11KB  |  314 lines

  1. #S2
  2. #Titel Editorial AmigaGadget # 27
  3. #Logo Gadget27:pinsel/AG.intern
  4. #Font Losse 16
  5. #C31
  6. Hallo !
  7. #Font topaz 8
  8. #C21
  9.  
  10. Alles hat ein Ende, nur die Wurst  hat
  11. zwei.  Nein,  es soll  hier nicht  der
  12. Karnevalsbeginn  vorweggenommen   oder
  13. gefeiert  werden.  Vielmehr scheint es
  14. so,   als  müßte  man  sich  auch  als
  15. eingefleischter Amiga-Optimist mit der
  16. Möglichkeit  vertraut machen,  daß das
  17. System    mit   dem   Konkurs   Escoms
  18. endgültig gestorben ist . Da das Thema
  19. um  den Verkauf  der Rechte an VISCorp
  20. schon seit Monaten Dauerbrenner in den
  21. Editorialen  der kommerziellen  Amiga-
  22. Magazine  ist,   möchte  das  "Gadget"
  23. natürlich  nicht zurückstehen  und  so
  24. reihen  wir  uns denn  in  die  Gruppe
  25. derjenigen ein,  denen nichts besseres
  26. einfällt,  als über  die Situation  zu
  27. jammern und dennoch  mehr oder weniger
  28. zuversichtlich   auf    Besserung   zu
  29. hoffen.
  30.  
  31. Doch von vorne  -  im letzten "Gadget"
  32. berichteten  wir  von   der  angeblich
  33. unverlängerbaren  30-Tage-Frist,   die
  34. Konkursverwalter   Hembach     VISCorp
  35. eingeräumt hatte,  um die Finanzierung
  36. des Geschäftes  zu klären.  Obwohl die
  37. Amerikaner   versichert  hatten,   mit
  38. Ablauf  dieser Frist  stünde definitiv
  39. fest,  was  mit  dem  Amiga  geschehen
  40. werde,  war ja angesichts der Absurdi-
  41. täten, die den Amiga-Anwendern bereits
  42. im   bisherigen   Verfahren   und   im
  43. vorangegangenen    Commodore - Konkurs
  44. zugemutet worden waren,  schon fast zu
  45. erwarten  gewesen,   was   dann   auch
  46. tatsächlich Realität wurde.  Die Frist
  47. lief  ab  und nichts  geschah.  Obwohl
  48. zwischenzeitlich      das      Gerücht
  49. kursierte,   im   Management  VISCorps
  50. stünden  einige  drastische  Veränder-
  51. ungen  an,  in deren Gefolge auch  der
  52. Kauf  des  Amigas   aufgegeben  würde,
  53. ließ   Petro   Tyschtschenko    Anfang
  54. Oktober  offiziell  verlautbaren,  daß
  55. zum  einen  er  der  wacker  kämpfende
  56. Retter  des  Amigas sei  und  daß  zum
  57. anderen  nach wie vor um eine Einigung
  58. gerungen werde und VISCorp  immer noch
  59. am Kauf interessiert sei. Er sei guten
  60. Mutes,  daß das ganze noch im  Oktober
  61. über die Bühne gehe.  Muß da  wirklich
  62. noch  erwähnt  werden,  daß  bis  dato
  63. nichts abschließendes bekannt ist ?
  64.  
  65. Die  Erwartungen  ruhen  nun  auf  der
  66. "Computer '96",  die  eine Woche  nach
  67. Erscheinen  dieses "Gadget"s  in  Köln
  68. stattfinden   wird.    VISCorp    wird
  69. angeblich präsent  sein und vielleicht
  70. hat  man sich  ja die Bekanntgabe  der
  71. endgültigen  Amiga - Übernahme   extra
  72. für diesen  Termin aufgehoben.  Sollte
  73. dem nicht so sein,  sollte der Verkauf
  74. gar  gescheitert sein,  so dürfte  das
  75. das  Ende des Amigas sein.  Auch  wenn
  76. eine  dritte  Firma   im  Zuge   einer
  77. nachfolgenden  Versteigerung doch noch
  78. die  Rechte  kaufen sollte,  wäre  die
  79. Technologie endgültig zu veraltet,  um
  80. ein     halbwegs     konkurrenzfähiges
  81. Rechner-Modell   auf  den   Markt   zu
  82. bringen.  Kann  also  bei  endgültigem
  83. Scheitern   der  Verkaufsverhandlungen
  84. nur  noch ein Wunder  -  und  das  ist
  85. wirklich schon im metaphysischen Sinne
  86. gemeint  -  den Amiga retten, sähe die
  87. Situation   entgegen  dem   Sprichwort
  88. "Keine    Neuigkeiten     sind    gute
  89. Neuigkeiten."   nicht  viel  günstiger
  90. aus,   wenn  VISCorp   nach  wie   vor
  91. Probleme  bei  der   Finanzierung  des
  92. Kaufes hätte und in Köln  nichts neues
  93. vermelden  könnte.   Ja,  selbst  wenn
  94. am nächsten  Wochenende der endgültige
  95. Rücktransfer des Amigas aus Heppenheim
  96. in  die Vereinigten Staaten  vermeldet
  97. werden könnte,  bliebe doch  fraglich,
  98. was  VISCorp  an  technischen  Innova-
  99. tionen  bieten  kann .  Aber  immerhin
  100. bekäme  so der  Amiga  noch  mal  eine
  101. Chance.
  102. Vielversprechender  sind da schon  die
  103. Geschehnisse  in Oberursel.  Die  dort
  104. ansässige  Firma  phase 5  kündigte am
  105. 30. Oktober  die   PowerPC-Turbokarten
  106. für das Ende ersten Quartals 1997 an -
  107. eine Produktankündigung,  die so  wohl
  108. keiner  mehr  sonderlich  ernst nimmt,
  109. seitdem phase 5 den Erscheinungstermin
  110. der  Cybervision 64/3D   bereits  seit
  111. über zwei Monaten  kontinuierlich nach
  112. hinten  verschiebt  (in  Köln soll  es
  113. dann aber endlich so weit sein). Durch
  114. die Möglichkeit,  den PowerPC parallel
  115. zu  einem 68k-Prozessor zu  betreiben,
  116. bestünde jedoch  die Chance,  daß  das
  117. Produkt tatsächlich überzeugen könnte,
  118. zumal  schon   mehrere   Firmen  (u.a.
  119. Cloanto,  Haage  und  Partner,   Irsee
  120. Software,    Maxon,    proDAD)    ihre
  121. Unterstützung  zugesichert  haben  und
  122. phase 5  vom  technischen  Können  her
  123. nach  wie vor  zu den  renommiertesten
  124. und   fähigsten  Amigafirmen   gehört.
  125. Diesen  Ruf   wollen  sie  mit   einem
  126. anderen  Projekt  noch  ausbauen.  Wie
  127. vor einigen Monaten versprochen  (vgl.
  128. "Amiga  Gadget"#26)     gaben      die
  129. Oberurseler   im  Oktober   technische
  130. Details  zu ihrem geplanten  "PowerPC-
  131. Amiga"  bekannt.  Das Projekt firmiert
  132. derzeit in  offensichtlicher Anlehnung
  133. an den Konkurrenten der Firma Be unter
  134. dem  Arbeitstitel "A\BOX".  Dabei soll
  135. es sich  um einen Rechner mit speziell
  136. entwickelten CustomChips  auf PowerPC-
  137. Basis   handeln.    Die    eigentliche
  138. Innovation    soll   jedoch   in   dem
  139. wichtigsten   der   Customchips,   dem
  140. Systemcontroller  CAIPIRINHA,  liegen.
  141. Dieser    wird   von  phase 5   selbst
  142. entwickelt   und    wird    u.a.   das
  143. Speichermanagement      des    Systems
  144. übernehmen.  Besondere Bedeutung kommt
  145. ihm  bei der  Verwaltung  von  Grafik-
  146. daten zu und hier scheint man erkennen
  147. zu   können,   daß  phase 5  erfahrene
  148. Grafikkartenhersteller    sind,   soll
  149. CAIPIRINHA  doch  zahlreiche  Features
  150. bieten,   die  wie  eine   konsequente
  151. Weiterentwicklung  der  "Cybervision"-
  152. Technologie  erscheinen.   Zu  alledem
  153. sollen   noch   herausragende   Audio-
  154. Funktionen  und  die  Möglichkeit  des
  155. Einsatzes     mehrerer     Prozessoren
  156. hinzutreten.  Auf Betriebssystemeseite
  157. verweist phase 5 nach wie vor  auf die
  158. hauseigene  -  und von VISCorp bereits
  159. mehrmals  aus   urheber-  und  patent-
  160. rechtlichen Gründen  monierte  -  Ent-
  161. wicklung   eines   AmigaOS-kompatiblen
  162. PowerPC-Betriebssystemes. Auch sei die
  163. Implementation  eines  Unix-Derivates,
  164. welches  dann  parallel  zum  AmigaOS-
  165. kompatiblen  Betriebssystem  verwendet
  166. werden könnte,  geplant.  Die Möglich-
  167. keit   der   Portierung    bestehender
  168. PowerPC-OSe  bestehe  zudem  nach  wie
  169. vor.  Diese  eierlegende  Wollmilchsau
  170. will phase 5 noch im nächsten Jahr auf
  171. den  Markt  bringen.   Für  eine   mit
  172. 150-MHz getaktete Version mit 16 MByte
  173. RAM,  Gigabyte-Festplatte und  CD-ROM-
  174. Laufwerk  visiere man einen  Preis  im
  175. Bereich   von  3.000 DM  an.   Ob  das
  176. geklappt  haben wird,  werden wir Ende
  177. nächsten  Jahres  wissen.  Doch  eines
  178. wird  jetzt schon deutlich  -  phase 5
  179. will sich nicht  von einem eventuellen
  180. Überleben  des Amigas abhängig  machen
  181. und geht  mit dieser  Eigenentwicklung
  182. in  die  Offensive.  Ob die  zum  Sieg
  183. führt  oder  ob die  Nischenkonkurrenz
  184. (Be,  evtl. VISCorp)  nicht  ungerührt
  185. über  den  Konter  zum  Erfolg  kommen
  186. kann,  wird  sich  noch  herausstellen
  187. müssen. Es ist aber in jedem Fall eine
  188. weitere kleine Chance,  daß  zumindest
  189. ein   AmigaOS  -  kompatibles   System
  190. überleben  könnte.  Ebenfalls weg  von
  191. der  reinen   Abhängigkeit  vom  Amiga
  192. strebt Peter Kittels aktueller Arbeit-
  193. geber,  die "pios A.G.".  Nachdem  sie
  194. auf   der   CeBIT  Home  bereits   als
  195. Distributor   von  PowerMacs   auftrat
  196. (vgl.  "Amiga Gadget"#26),   engagiert
  197. sie  sich  nun  auch  im  Deutschland-
  198. Vertrieb  der "BeBox".  Wann wohl  die
  199. "BeOS"-Portierung   des  "AmigaBasic"s
  200. fertig ist ?
  201.  
  202. Doch  nicht   nur  das  " offizielle "
  203. Geschehen  um  den   Amiga  ist  nicht
  204. gerade   ein   Lichtblick  in   grauen
  205. Herbsttagen.  Auch  in der  bisher  so
  206. vorbildlichen   "Szene"   zeigen  sich
  207. zunehmende  Erosionserscheinungen.  Um
  208. zunächst  vor der  eigenen Haustür  zu
  209. kehren:  seit  dem  letzten " Gadget "
  210. sind   wieder    ( mindestens )   zwei
  211. Autoren  auf  einen   Wintel - Rechner
  212. gewechselt.  Und auch beim  Rest macht
  213. sich   verständlicherweise   Lethargie
  214. breit  -  verzeichnet  das "Gadget"#27
  215. doch  die niedrigste Beteiligung  seit
  216. weit über einem Jahr. Aber auch andere
  217. Magazine haben  entsprechende Probleme
  218. - so erscheint der "AmigaReport",  das
  219. bedeutendste Amiga-Online-Magazin, nur
  220. noch  äußerst  sporadisch.   Überhaupt
  221. nicht  mehr betreut  wird die  Usenet-
  222. Newsgroup  " comp.sys.amiga.announce "
  223. (was  auch die  geringe Zahl  der Neu-
  224. vorstellungen in  diesem "Gadget"  zur
  225. Folge hat).  Und selbst der Chefredak-
  226. teur des  nicht unbedingt  für  seinen
  227. kritischen Realismus bekannten "Amiga-
  228. Magazin"s beginnt, seine Schäfchen ins
  229. Trockene zu bringen. Stephan Quinkertz
  230. ist  in  der  Zwischenzeit auch  Chef-
  231. redakteur der "PC go!" geworden.
  232.  
  233. Doch  genug der traurigen Bestandsauf-
  234. nahme - Manege frei für die 27.Ausgabe
  235. des   "AmigaGadget"s.   Möglicherweise
  236. findet  der  geneigte  Leser  in   den
  237. diesmal  934  Seiten Text  ein bißchen
  238. Ablenkung vom  trüben Herbstwetter und
  239. den     nicht   sonderlich    helleren
  240. Zukunftsaussichten  des  Amigas.   Wer
  241. sogar   noch   Zeit   finden   sollte,
  242. zwischen  Tannenbaum  und   Sylvester-
  243. kracher  (ja, es ist schon fast wieder
  244. soweit!)  selbst  kreativ  zu  werden,
  245. oder  wer die  nächste Ausgabe  dieser
  246. wohl  schlechtesten   Alternative  zur
  247. Leerdiskette  schon  jetzt nicht  mehr
  248. erwarten   kann,   der  sei  auf   die
  249. einschlägigen Termine verwiesen:
  250. #Y+7
  251.            Einsendeschluß:
  252. #C10
  253.               10.01.1997
  254. #Y+7
  255. #C21
  256.          Erscheinungstermin:
  257. #C10
  258.               13.01.1997
  259. #C21
  260. #Y+7
  261. Zum  Schluß  noch ein paar  technische
  262. Anmerkungen.  Das Modul,  das  in  der
  263. "Intern"-Rubrik gestartet werden kann,
  264. heißt   "Mindless"   und   stammt  von
  265. Develin/Pain alias Stefan Blixth. Auch
  266. in der "Intern"-Rubrik findet sich die
  267. erste Neuerung, die mit dieser Ausgabe
  268. eingeführt  wurde:   die  "Debugging"-
  269. Ecke,    in   der  Fehler   vorheriger
  270. "Gadget"s  behoben,  sprich:  richtig-
  271. gestellt, werden.  Die zweite Neuerung
  272. betrifft  die Anhänger des "NewIcons"-
  273. Systems.  Das "Gadget" unterstützt nun
  274. auch  diese  Alternative zum  herkömm-
  275. lichen  WB - Erscheinungsbild.  Bisher
  276. fehlt   es  aber  noch  an  Icons   im
  277. typischen  "NI-Look".  Wer in der Lage
  278. ist,   die  benötigten   isometrischen
  279. Icons für  das  "Gadget" zu entwerfen,
  280. sei hiermit aufgerufen,  genau dies zu
  281. tun.  Zum Schluß  noch  eine  aktuelle
  282. Nachricht:  das "Gadget" erscheint nun
  283. definitiv auf der  vierten Ausgabe der
  284. "MeetingPearls"-CD-ROM. Diese wiederum
  285. erscheint  spätestens  in  Köln,  wird
  286. u.a.  auch wieder  eine komplette TeX-
  287. Installation  enthalten und zum Spott-
  288. preis von 14.95 DM über den Ladentisch
  289. gehen.   Vom  "Gadget"   gibt  es  die
  290. kompletten Ausgaben 14-25,  die besten
  291. Texte  aus  den  Nummern  2-13,   drei
  292. Indizes (einen  alphabetischen,  einen
  293. chronologischen und einen nach Autoren
  294. sortierten)  sowie  ein  Programm  zur
  295. Volltextrecherche.  Viel Spaß mit  dem
  296.               Rest     dieser    trotz
  297.               "Gadget"-Präsenz sicher-
  298.               lich    empfehlenswerten
  299.               CD  und ein nicht zu de-
  300.               primierender  Herbst sei
  301.               hiermit allen gewünscht.
  302. #Y-50
  303. #Pinsel gadget27:pinsel/an
  304. #Spaltenende
  305. #Y+135
  306. P.S.:  Wer schon  immer mal  ein  paar
  307. unflätige   Beleidigungen   über   das
  308. "Gadget" loswerden  wollte,  sollte am
  309. Kölner  Messesamstag  um 15.00 Uhr  am
  310. Stand des APC&TCP vorbeischauen.  Wenn
  311. nichts  dazwischen kommt,  sollte  ich
  312. dann dort  Gewehr bei Fuß stehen.  Man
  313. sieht sich... ?
  314.